«Der Datenschutz stärkt das Vertrauen der Kunden in die Swisscom»
Nicolas Passadelis ist Head Data Governance und somit oberster Datenschützer der Swisscom. In dieser Rolle ist er beispielsweise für den Aufbau und Betrieb einer Data Governance, die Etablierung eines Datenethik-Boards sowie die Entwicklung innovativer Tools verantwortlich. Für ihn ist klar:
«Geschäftskunden und Privatkunden vertrauen der Swisscom ihre Daten an. Wir sind uns der damit verbundenen Verantwortung bewusst und wollen, ja müssen ihre hohen Ansprüche erfüllen.»
Wie wichtig ist der Datenschutz für die Swisscom?
Für uns ist die ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Datenschutz zwingend nötig, denn als grösster Telekom- und IT-Provider in der Schweiz verarbeiten wir sehr viele Daten. Sowohl Geschäftskunden wie auch Privatkunden vertrauen uns ihre Daten an, das ist unser Kerngeschäft. Ihr Vertrauen in die Swisscom ist unser höchstes Gut. Ausserdem werden wir aufgrund unserer Geschichte und Struktur als Volksgut angesehen und stehen stärker als andere im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit.
An uns werden besonders hohe Ansprüche gestellt und diese wollen und müssen wir erfüllen, indem wir uns als vertrauenswürdig erweisen. Deshalb ist «vertrauenswürdig» ein zentraler Wert der Swisscom. An diesen Wert knüpft der Datenschutz an. Er ist Teil unserer Kundenorientierung.
Wo sehen Sie Ihre Rolle beim Datenschutz?
Ich bin verantwortlich für den Datenschutz bei der Swisscom und gebe diesem Thema, das für einige doch recht abstrakt ist, ein Gesicht. Und ich zeige intern auf, wie wir die Vision einer Datenkultur umsetzen können. Ziel ist, dass wir mit Daten so verantwortungsvoll und haushälterisch umgehen wie mit Geld. Daten sind zwar omnipräsent, doch im Umgang mit Daten sowie datenbasierten Chancen und Risiken sind Schweizer Unternehmen noch nicht so geübt. So richtig Fahrt aufgenommen hat der Datenschutz erst mit der Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der EU.
In meiner täglichen Arbeit ist es sicher ein grosser Vorteil, dass wir starke Unternehmenswerte haben, die den Datenschutz einschliessen. So sind die Mitarbeitenden für den verantwortungsvollen Umgang mit Daten bereits sensibilisiert und motiviert. Dies ist auch deshalb wichtig, weil der Datenschutz von einem breiten Netzwerk unterschiedlicher Personen auf verschiedenen Hierarchiestufen umgesetzt wird. Wir vom Datenschutz-Team stärken dieses Engagement, indem wir unseren Kolleginnen und Kollegen als Enabler und Unterstützer zur Seite stehen.
Wo sehen Sie die grösste Herausforderung im Alltag?
In einem so grossen Unternehmen gibt es keine «low-hanging fruits». Es braucht einen langen Atem, viel persönliches Engagement und immer wieder neue Ideen, um unseren hohen Ansprüchen an den Datenschutz gerecht zu werden. Dabei müssen wir uns immer bewusst sein, dass die Mitarbeitenden der Swisscom ganz unterschiedliche Anforderungen erfüllen müssen, nicht nur den Datenschutz. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir ihnen konkrete Lösungen für den Geschäftsalltag anbieten müssen, was kein leichtes Unterfangen ist, wenn man sich die Vielfalt unserer Produkte und Dienstleistungen sowie unsere Infrastruktur vor Augen führt. Die damit verbundene Komplexität fordert mich zwar öfters heraus. Sie macht meinen Job gleichzeitig unglaublich spannend.
In einer losen Serie zeigen wir, wie unsere Kundinnen und Kunden den Datenschutz im Alltag umsetzen, zum Beispiel Nicolas Passadelis von der Swisscom. Das Unternehmen beschäftigt rund 19’000 Mitarbeitende sowie gegen 900 Lernende. Die Schweizerische Eidgenossenschaft hält 51 % des Aktienkapitals, seit die PTT 1997 in die Schweizerische Post und die Swisscom aufgeteilt wurde. Die Swisscom benötigt benötigt aufgrund seiner Tätigkeit einen Datenschutz-Vertreter in der EU gemäss Artikel 27 der DSGVO. Dabei hat sie sich für das Angebot von Datenschutzpartner entschieden.
Sind Sie nicht sicher, ob Sie einen EU-Datenschutz-Vertreter benötigen? Unser Fragebogen hilft Ihnen weiter!
Foto: Louis Rafael Rosenthal.